Viele spirituelle Lehrer sagen, man solle alles so annehmen, wie es ist. Andere wiederum raten, negative Gedanken eben nicht anzunehmen. Doch was ist nun richtig? Wie geht man mit diesen sich scheinbar widersprechenden Ratschlägen um? Ich möchte in diesen Punkt Klarheit reinbringen und zeigen, dass beides richtig ist, wenn man es ganz verstanden hat:
Zweifellos ist es gut und richtig, alles so anzunehmen, wie es sich eben jetzt in der Gegenwart zeigt. Denn die Dinge sind – jetzt – nun mal so, wie sie sind. Sich dagegen aufzulehnen, dass man z.B. ein bestimmtes Gefühl hat, erzeugt Widerstände und noch mehr als negativ empfundene Gefühle. Also: Alles zulassen, was sich jetzt zeigt. Doch was ist mit negativen Gedanken? Nehmen wir an, du fühlst dich heute nicht gut und der Gedanke „Ich sehe heute schlecht aus“ taucht auf. Um damit richtig umzugehen, machst du folgendes: Du trennst alle Wahrnehmungen von ihren Interpretationen. Im Klartext:
1. Du akzeptierst alles, was jetzt da ist, so wie es ist: Du fühlst das Gefühl so total, wie du kannst. Du erkennst an, dass der Gedanke „Ich sehe heute schlecht aus“ da ist. Also: Du nimmst alles so an, wie es ist!
2. Indem du aber das Gefühl total fühlst und dem Gedanken genau zuhörst, trennst du das Gefühl und den Gedanken von ihren scheinbaren Bedeutungen. Dann bleibt dir nur ein Gefühl, das sich eben so anfühlt, wie es sich anfühlt, aber weder „gut“ noch „schlecht“. Und ein Gedanke, der auch nur eine Folge von gedachten Lauten ist, aber auch weder als „gut“ noch als „schlecht“ eingestuft wird. Also: Du nimmst den negativen Gedanken (die scheinbare Bedeutung desselben) nicht an!
Du siehst: Beide Aussagen widersprechen sich nicht. Alles was mit Worten gesagt wird, birgt auch immer gleich die Gefahr, missverstanden zu werden…
Um aber noch einen anderen Aspekt mit rein zu bringen: Die Haupt frage ist eigentlich diese: Gibt es dieses „ich“, das Situationen annehmen oder ablehnen kann überhaupt? Finde es heraus!